In den Jahren 1900 bis 1907 unternahm John Singer Sargent umfangreiche Reise in die Alpen, nach Italien, Spanien, Norwegen und Palästina. Dort schuf er eine bedeutende Werkgruppe von Ölgemälden und Aquarellen, z.B. die »Berge von Moab«, sein erstes reines Landschaftsbild, das er ausstellte. In Italien und Spanien malte er Parks, Gärten, Brunnen und Statuen, die seine Vorliebe für die Renaissance und den Manierismus und seine romantische Begeisterung für verlassene Orte bezeugen. Diese Neuerfindung Sargents als Landschaftsmaler hat der exquisite, herausragend illustrierte Leinenband zum Thema. Mit einem feinen Gespür für die moderne Komposition verfolgte er Strategien der Verdichtung, Verkürzung, abrupter Anschnitte und zurückweichender Perspektiven, die an die Fotografie erinnern. Intensiv erforschte er die Materialqualitäten des Pigments und schuf solch pastose Farbaufträge, dass Figuren und Landschaften sich nahezu auflösen, um reiche, beinahe abstrakte Oberflächen zu kreieren: Ein echter Moderner! (Text engl., Yale)