Lovis Corinth gehört zu dem, was man das Urgestein der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts nennen könnte. Das 1921 geschaffene und von ihm selbst als »Collossal-Werk« bezeichnete graphische Opus »Fridericus Rex« gehört in vielen Blättern zum Besten, was uns aus seiner Hand überliefert ist. Aus Mythen, Erzählungen, Bildern und Tatsachen holt Corinth die friderizianische Zeit in eine ambivalente Gegenwart von zuweilen atemberaubender Unmittelbarkeit. Der Künstler schuf insgesamt 47 Lithografien zu Preußens Friedrich II. Sie sind in zwei Mappen veröffentlicht. Da die Auflage jedoch fast vollständig verbrannte, gehören sie heute sowohl auf dem Kunstmarkt als auch in den grafischen Sammlungen der Museen zu den großen Raritäten. Mit dem Nachlass ihres Förderers Knut Köbler und dessen Sammlung von Fridericiana kamen 37 Blätter der Fridericus-Lithografien in den Besitz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Sie befinden sich heute als Dauerleihgabe in der Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg.