Die Kammermusik von Robert Schumann (1810-1856) genießt ein hohes Ansehen und wird allgemein zu den Höhepunkten in seinem breit gefächerten Oeuvre gezählt. Seine drei Violinsonaten werden dabei gerne übersehen, nicht zuletzt, weil sie in seiner allerletzten Schaffensphase 1851 bzw. 1853 entstanden und den späten Schumann-Werken immer noch das Vorurteil der »geistigen Ermattung« anhaftet. Der Violinist Andrea Cortesi und der Pianist Marco Venturi möchten mit ihrer Gesamtaufnahme der Sonaten für Violine und Klavier Schumanns das vorschnelle Vorurteil »vom Genie zum Talent« widerlegen. Denn bei objektiver Betrachtung sind die Sonaten Werke, die Schumanns steten inneren Kampf zwischen Antrieb und Zweifel geradezu archetypisch abbilden. Cortesi und Venturi glänzen mit einer frischen, engagierten Sichtweise auf drei der musikalisch und psychologisch interessantesten Violinsonaten der Romantik. Die Aufnahmen entstanden im Oktober 2014 im prächtigen Renaissance-Palazzo Pongelli Benedettoni im italienischen Todi.
