Glenn Gould bezeichnete den Beginn der Burleske von Richard Strauss - obwohl er sie gespielt hat! - als eine der dümmsten, geistlosesten Passagen der gesamten Klavierliteratur. Vielleicht hat sich Gerhard Oppitz aus diesem Grund in der musikalisch stereotypen Eingangsphase des Werkes dynamisch und akzentuierend so auffallend zurückgehalten. Vielleicht ist es aber auch die zurückhaltende Aufnahmeregie, die dem Solopart eine eher obligate Funktion zuordnen wollte. Das Werk beginnt sich nämlich in dieser Düsseldorfer Einspielung erst nach einigem Zögern zu entfalten, als wolle man zeigen, dass Strauss Burleske gleichsam ein »work in progress« sei. Ungeachtet der guten, verantwortungsvollen Werkübermittlungen - der Zarathustra wirkt klar gestaffelt und mit Blick für das Wesentliche angepackt! - darf es nicht unbeachtet bleiben, dass ein weiterer der führenden Klavierkünstler im medialen Schutz eines kleineren Labels Unterschlupf gefunden hat. Gerhard Oppitz, der in den letzten Jahren mit einigem Erfolg ausführliche Brahms- und Grieg-Projekte für RCA/BMG absolviert hat, taucht nun bei Hänssler Classic auf. Sicher bedeutet Oppitz für dieses Label einen musikalischen Mehrwert, im Unterschied etwa zu früher dort getätigten »Investitionen« wie Mursky oder Czaja. (Peter Cossé) »Eine effektvolle, farbige Orchesterfantasie, die sich von den späteren Strauss-Tondichtungen duch einen gesunden Mangel an Programm-Baedeckerei abhebt. Das kunstvolle Spiel der Themen lässt sich rein musikalisch genießen, zumal in diesem Fall das imponierende Spiel der Düsseldorfer Symphoniker sowie eine exzellente Klangtechnik es dem Hörer leicht machen.« (Stereoplay)