Seinen Ruhm in den Anfangsjahren verdankte Géza Anda seinem Spiel der großen romantischen Klavierliteratur: Chopin, Schumann, Brahms, Ravel ... Während der Pianist im Bereich des Konzerts sich später vor allem zu Mozart hingezogen fühlte, entwickelte er bei der Solo-Literatur weniger Begeisterung für den Salzburger Meister oder auch etwa für Haydn oder Beethoven. Diese Vorliebe spiegelt auch das Programm dieser Doppel-CD, die zum einen aus Studioaufnahmen besteht (Haydn, Schumann op. 13, Ravel und Liebermann, aufgenommen 1950 und 1951) sowie aus einem Konzert aus dem Jahre 1955. Andas unfehlbarer Sinn für die Form, für die inneren Zusammenhänge der Musik und seine brillante, unsentimentale Spielweise haben auch heute noch Vorbildcharakter. Dass Anda auch im Bereich (damals) moderner Musik unverwechselbar ist, davon zeugen nicht nur seine Aufnahmen der Bartók-Konzerte, sondern auch die hier enthaltene Aufnahme der Sonate von Rolf Liebermann.