Das Concertgebouw Orchestra mit Antal Dorati spielt Smetanas »Mein Vaterland«, natürlich mit dem bekanntesten Teil » Die Moldau«. Smetanas Zyklus »Mein Vaterland«, steht als einsamer Gipfel in der symphonischen Landschaft. Es gibt kein vergleichbares Werk: Sechs eigenständige musikalische Dichtungen, die unabhängig voneinander sind und doch ein organisches Ganzes bilden. Smetana war auf der Höhe seiner Zeit. Das visionäre Werk ist unverkennbar persönlich geprägt, mit der tragischen Geschichte der tschechischen Nation wie mit der böhmisch-mährischen Landschaft verbunden; es hat nicht nur mit Erinnerung zu tun, es macht Hoffnung für die Zukunft, es schildert in genialer Weise menschliche Seelenlandschaften. Damit tritt es gewissermaßen aus der Zeit und schafft etwas immerwährend Bedeutungsvolles, es handelt sich um Sehnsuchtsmusik, welche die Gedanken und die Gefühle in alle Richtungen öffnet. Wenn man »Mein Vaterland« gehört hat, geht man gestärkt daraus hervor. Es gibt eine unerhörte Energie in jedem einzelnen dieser sechs Werke, die einem ermöglicht, mit Melancholie und Trauer zu leben: das Werk verändert den Hörer und lässt einen tiefen Reichtum in seiner Seele zurück.