Mehr als 60 Jahre lebte Ignaz Heinrich von Wessenberg (1774-1860) in Konstanz und ist durch seine Tätigkeit als reformierter Generalvikar und letzter Verweser des Bistums Konstanz bis heute unvergessen. 1821 wurde das Bistum zerschlagen. Wessenberg widmete sich fortan seinen privaten Interessen und begann mit dem Aufbau einer ansehnlichen Gemälde- und Kupferstichsammlung. Nach seinem Tod fiel die Grafikkollektion an die Stadt Konstanz, die Bilder wurden vom badischen Großherzog erworben. Wessenbergs 150. Todestag sowie der im Jahr 2009 vom Haus Baden erfolgte Ankauf seiner Gemälde waren würdiger Anlass, die Sammlung des aufgeklärten Humanisten erstmals überhaupt zum Gegenstand einer Ausstellung zu machen. Der vorliegende Katalog enthält neben einem vollständigen Bestandsverzeichnis Beiträge zu Wessenbergs Leben und Werk, der Struktur und dem Schicksal seiner Sammlungen sowie der wechselvollen Geschichte der nach ihm benannten Galerie.