Andrzej Wróblewski (1927-1957) zählt zu den außergewöhnlichsten Künstlern des 20 Jahrhunderts. Während nur eines Jahrzehnts schuf der jung Verstorbene ein Oeuvre, das den Elan eines ästhetischen Revolutionärs und genial vielseitigen Menschen erkennen lässt, dessen Denken stets politisch und von gesellschaftlichem Gestaltungswillen durchzogen war. Das Sein des Individuums in den Regimen Osteuropas vor und während des Zweiten Weltkriegs beschäftigte den polnischen Künstler. Zunächst abstrakt, dann zunehmend konkret und schließlich subjektiv stellt er den Verfall von Körper und Seele dar. Als Quellensammlung der Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprogramms bietet der Band eine Lesart, die sowohl den Künstler als auch Theoretiker, regelmäßigen Besucher und Kritiker von Ausstellungen sowie Kommentator des Kunst- und Kulturlebens seiner Zeit betrachtet und einem breiten Publikum näher bringt.