Moholy-Nagys Bedeutung für die Avantgarde zeigt sich auch in seinem wegweisenden Buch »Malerei, Fotografie, Film«, das er verfasst und gestaltet hat und das hier als Faksimile vorliegt. Um 1925 beginnt er, handerzeugte Textur abzulehnen. Er gibt das Malen auf, um sich dem »Zeichnen mit Licht« zuzuwenden. Dabei widmet er sich nicht dem traditionellen Fotografieren, sondern er sucht das Experiment: er fordert die »Ausschaltung der perspektivischen Darstellung«, er träumt von »Apparaten mit Linsen und Spiegeleinrichtungen, die den Gegenstand von allen Seiten gleichzeitig auffassen können, die auf anderen optischen Gesetzen aufgebaut sind als unsere Augen.« Das Buch ist ein Schatz voller Utopien, von denen einige inzwischen Wirklichkeit geworden sind. Moholys Experimente mit den technischen Möglichkeiten haben zu Kunstformen geführt, die bis heute aktuell sind, was auch an seinen Fotografien deutlich wird.