Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht irgendeine Erinnerung an eine Lehrerin hat. Manche sind gut, andere nicht. In jedem Fall hat kein anderer weiblicher Beruf die Männer dermaßen zu Spott und Häme provoziert wie dieser. Dabei waren es die Lehrerinnen, die mit ihrem geradezu missionarischen Eifer, ihren pädagogischen Visionen und mitunter kämpferischen Ambitionen dafür eintraten, dass Mädchen Zugang zur Bildung bekamen, das Abitur machen und schließlich studieren durften. Aber nicht nur das, sie entwickelten neue Erziehungskonzepte, die sich von militärischem Drill und bedingungslosem Gehorsam unterschieden und »das glückliche Kind« in den Mittelpunkt rückten. Nicht alles ist dabei gelungen, aber es ist höchste Zeit, die Lebensleistung dieser Frauen zu würdigen, denn ohne Bildung keine Freiheit.