Mit 22 Jahren wird Céleste Albaret Haushälterin bei Marcel Proust. Neun Jahre lang, bis zu seinem Tod, umsorgt sie den an Asthma leidenden Schriftsteller mit den extravaganten Sonderwünschen. Nicht immer einfach, denn Monsieur Proust schläft tags und arbeitet nachts, hat sehr genaue Vorstellungen davon, was wo einzukaufen ist, welche Untertasse, welche Decke oder welcher Pullover die richtigen sind. Doch der Schriftsteller schenkt seiner Haushälterin auch von Anfang an seine Aufmerksamkeit, teilt seine Gedanken und Gefühle mit ihr, versucht, sie an die Literatur heranzuführen (allerdings liest sie nur eins der Bücher, die er ihr empfiehlt: Alexandre Dumas’ Die Drei Musketiere). Es entsteht ein fruchtbares Arbeitsbündnis, beinahe eine Freundschaft. Céleste Albaret wird zu Prousts Lektorin und engsten Vertrauten, wenngleich beide bei aller Herzlichkeit bis zuletzt höfliche Distanz wahren. Erst fünfzig Jahre nach seinem Tod erklärt Albaret sich bereit, Zeugnis abzulegen über ihre Zeit mit Proust: ein faszinierender Einblick in das Leben und Wirken, die Eigenheiten und Marotten eines der bedeutendsten Schriftsteller der Weltliteratur.