Dass die Aufklärung die Gründungszeit der Moderne gewesen sei, hat man immer wieder behauptet, so jüngst nach dem Terroranschlag auf Charlie Hebdo in Paris. Doch stimmt das wirklich? Haben die Aufklärer - Voltaire, Diderot oder Kant - unsere heutigen Vorstellungen von Demokratie und Toleranz, von Menschenrechten, von der Gleichheit zwischen den Geschlechtern oder zwischen den Völkern tatsächlich vertreten? Oder haben sie, wie prominente Aufklärungskritiker behaupten, den modernen Rassismus, Sexismus und Kolonialismus erfunden? »Falsche Freunde« ist eine Streitschrift, die mit der gängigen Sicht aufräumt, nach der die Aufklärung die modernen westlichen Wertvorstellungen hervorgebracht hat. In sechs Kapiteln etwa zu den Toleranz-, Rasse- oder Geschlechterkonzeptionen illustrer Geistesgrößen bieten die beiden Autoren eine erfrischend neue Lektüre berühmter Schriften an. Sie zeigen, dass die Aufklärung des 18. Jahrhunderts uns viel fremder ist, als wir gewöhnlich annehmen - aber auch viel überraschender.