Versteht man unter Globalgeschichte die Geschichte grenzüberschreitender Interaktionen, dann war das 17. Jahrhundert im Wesentlichen der Erbe des 16. Jahrhunderts. Die von der bahnbrechenden iberischen Expansion geschaffenen Beziehungs- und Interaktions?netzwerke, die erstmals in der Geschichte der Menschheit den gesamten Globus umspannten, wurden weiter genützt und transformiert, verdichtet, aber auch wieder ausgedünnt. Das Jahrhundert war auch ein Zeitalter der Krise, gekennzeichnet durch demographische Katastrophen, Hungersnöte, Rebellionen und Bürgerkriege. In Summe lässt sich das 17. Jahrhundert aber auch als Teil einer langen Epoche der Protoglobalisierung begreifen, welche die Entwicklung nachhaltig vorantrieb und einen weiteren Schub europäischer Kolonialherrschaft vorbereitete.