Mit »8 1/2 Frauen« schuf Greenaway eine witzige Hommage an Fellini, die voller sexueller Obsessionen ist. Im Zentrum des Films stehen zwei Männer: Philip ist Geschäftsmann in Genf, der seinen Reichtum durch Spielsalons erwirbt. Sein Sohn Storey kümmert sich um die Geschäfte. Nach dem plötzlichen Tod der Ehefrau bzw. Mutter hilft der Sohn dem Vater mit einem interessanten Plan über dessen Schmerz hinweg: Die beiden wollen ihre sexuellen Fantasien Wirklichkeit werden lassen, indem sie sich in ihrem herrschaftlichen Landsitz einen Harem zulegen und Frauen sammeln, die den gängigen Stereotypen entsprechen: die Hure mit dem Goldherz, die ihre Keuschheit opfernde Nonne, die stramme Reiterin, die Gierige, die femme fatale, die eiskalte Geschäftsfrau, die fragile Porzellanpuppe. Die strenge Statik der Kameraführung bei Greenaway kennt keine Zooms, keine Schwenks, nur Schnitte und Fahrten, die die Symmetrie des Bildaufbaus und die Komposition der Farben unverletzt belassen. Greenaway zeigt viel nackte Haut. Das kennt man auch aus anderen Filmgenres, aber bei Greenaway wird der unbekleidete Menschenkörper neben seinen normalen Formen (’junge Frau’) immer auch in seinen seltener medialisierten Formen (Übergewicht, Alter, Verstümmelung, Verwesung) sichtbar. (Ab 16 Jahren)