Mit Jean-Pierre Leaud, Juliet Berto, Michael Lonsdale, Eric Rohmer und anderen. Ein Film von Jacques Rivette in zwei Schnittfassungen frei nach »Die Geschichte der Dreizehn« von Honoré de Balzac. »Ein genialisches Experiment« nannte die Berliner Zeitung dieses Meisterwerk des improvisierten Kinos, zugleich ein Dokument der Lebens- und Arbeitsbedingungen der freien Theaterszene nach »68. Out 1 ist das radikalste und gewagteste Filmprojekt von Jacques Rivette, dem Kultregisseur der Nouvelle Vague. Rivettes legendäres Opus Magnum entstand 1970, ohne Drehbuch, nur nach einem Plan, der lose die Begegnungen des großen Ensembles strukturierte. Alles Weitere ergab sich durch Improvisation und freies Zusammenspiel. Zwei Filme realisierte Rivette aus dem gedrehten Material: das Original von 13 Stunden Länge (Out 1: Noli Me Tangere), das die abenteuerliche, mysteriöse, geheimnisvolle, dramatische, manchmal auch komische Geschichte in 8 Episoden erzählt. Und eine viereinhalbstündige »Kurzfassung« mit dem Titel Out 1: Spectre. Vom Original gab es zunächst nur eine unfertige Arbeitskopie, die 1971 in Le Havre ein einziges Mal öffentlich gezeigt wurde und dann verschwand. Erst zwanzig Jahre später stellte Jacques Rivette (mit Hilfe des WDR) seinen Film fertig. Dieses ist weltweit die erste DVD-Veröffentlichung von Out 1 auf Grundlage der Archivkopien. »Spiel, in jedem Sinne des Wortes, war die einzige Idee hinter Out 1: das Spiel der Akteure, das Spiel zwischen den Charakteren, spielen wie Kinder spielen, und ein soziales Spiel, so wie Gruppen bei einer Zusammenkunft interagieren«, sagt Jacques Rivette, dessen Interesse schon immer der Arbeit mit Schauspielern galt. In Out 1 setzt er dieser Arbeit ein bewegtes Denkmal und versammelt dafür die besten Darsteller / innen des Autorenkinos der siebziger Jahre. »... Jetzt ist der Film - wiederum dank der Bemühungen deutscher Filmexperten - auf DVD erschienen. Die Edition enthält die Lang- und Kurzfassung sowie zahlreiche Interviews und weiteres Hintergrundmaterial - eine filmhistorische Großtat zweifelsohne. In Zeiten, in denen amerikanische Fernsehserien vor allem auch in deutschen Wohnzimmern Triumphe feiern, hat man nun also Gelegenheit, eine Art französischen Vorläufer zu sehen.« (Deutsche Welle) »OUT 1 ist ein Werk, wie die Filmgeschichte sonst keines kennt, es ist darum ein großes Glück, dass es jetzt für die Stadt und den Erdkreis greifbar sein wird.« (TAZ) »13 Stunden Schönheit.« (Die ZEIT) »Leider nur 12,5 Stunden lang.« (Die Welt)