Der springende Rehbock der Seiffener Holzspielzeuge ist internationales Symbol für leuchtende Kinder- und Sammleraugen. Sein Gestalter war Max Schanz (1895-1953), der als Lehrer und Direktor der Spielwarenfachschule die Holz- und Spielzeugproduktion im Erzgebirge maßgeblich prägte. Man setzte seine Entwürfe in familiärer Heimarbeit arbeitsteilig um und erfüllte die im Sinne des Werkbunds angesetzten Maßstäbe für ansprechende Ästhetik und professionelle Herstellung: Vom kleinen Sternsinger bis zur sechs Meter hohen Weihnachtspyramide wurden alle Grundelemente gedrechselt und zeigen so die typische Formsprache aus Seiffen. »Spielzeug Gestalten im Erzgebirge« beschreibt einen bedeutenden Abschnitt deutscher Designgeschichte, vom späten Kaiserreich, über die Weimarer Republik und die NS-Herrschaft, bis in die frühe DDR.